Hersteller von landwirtschaftlichen Geräten profitiert von Kränen
Demag-Industrieantriebe und Demag-Seilzüge DMR sorgen für kraftvolle und präzise Fahr- und Hubbewegungen. Foto mit freundlicher Genehmigung der Demag Cranes & Components GmbH
Demag ZVKE V-Zweiträgerkrane beladen zuverlässig LKW im Versandbereich. Foto mit freundlicher Genehmigung der Demag Cranes & Components GmbH
Das modulare Demag Leichtkransystem KBK deckt alle Montagebereiche bei KUHN ab. Foto mit freundlicher Genehmigung der Demag Cranes & Components GmbH
Zum Heben und Senken von Teilen werden Kettenzüge vom Typ DC-Pro eingesetzt. Diese Einheiten verfügen über Tragfähigkeiten von bis zu 1.000 Kilogramm bei manueller Bewegung und bis zu 2.000 Kilogramm bei elektrischer Bewegung. Foto mit freundlicher Genehmigung der Demag Cranes & Components GmbH
KUHN beschäftigt weltweit rund 6.000 Mitarbeiter und betreibt Fabriken auf drei Kontinenten. Foto mit freundlicher Genehmigung der KUHN-Gruppe
Im Jahr 1828 begann Joseph Kuhn, ein Schmied aus der kleinen Stadt Eckartswiller in Frankreich, in seiner Dorfschmiede mit der Herstellung von Wiegegeräten für Vieh.
Aus diesem bescheidenen Anfang entstand die KUHN-Gruppe, einer der weltweit führenden Hersteller von Landmaschinen, darunter Mäher, Zetter, Schwader, Häcksler, Bodenbearbeitungsgeräte und Sämaschinen. Die KUHN-Gruppe mit Sitz in Saverne bei Straßburg im Nordosten Frankreichs erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 6.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt Fabriken auf drei Kontinenten sowie Vertriebsniederlassungen und Importeure in mehr als 100 Ländern.
Der Betrieb im Hauptmontagewerk des Unternehmens in Saverne wurde in den letzten Jahrzehnten mehrfach erweitert, um der wachsenden Nachfrage nach immer größeren Landmaschinen gerecht zu werden. Letztendlich machte jedoch die Breite der bestehenden Produktionshalle von maximal 15 Metern eine größere Halle erforderlich. Deshalb hat KUHN vor einigen Jahren sein Montagewerk in der Nachbarstadt Monswiller komplett erneuert.
Das Werk Monswiller wurde um 20.461 Quadratmeter erweitert: 11.065 Quadratmeter für eine neue Montagehalle, 5.437 Quadratmeter für eine Erweiterung der Logistikanlage und 3.017 Quadratmeter für eine Versandanlage. Zusätzliche Außenbereiche und eine neue Cafeteria runden das Werksgelände ab. Noch wichtiger ist, dass die Werkstattfläche der neuen, hochmodernen Anlage 20 Meter breit ist, um die nächste Generation von Landmaschinen unterzubringen.
„Das Montagewerk Monswiller wurde 2008 mit vier Montagelinien eröffnet und hatte eine Jahresproduktion von 9.000 Maschinen. Mit der Erweiterung haben wir diese Kapazität nun verdoppelt und verfügen nun über acht Montagelinien und 350 Mitarbeiter, die landwirtschaftliche Maschinen für die Heuernte, Bodenbearbeitung und Aussaat herstellen“, sagt Stéphane Schissele, Bau- und Wartungsleiter im KUHN-Werk in Saverne.
Das Hauptwerk von KUHN in Saverne produziert kleinere Landmaschinen sowie Komponenten für größere Maschinen aus Monswiller. Diese Komponenten sowie Zukaufteile werden im Lager kommissioniert und an die Montagebänder geliefert. Tatsächlich werden jeden Monat rund 100 Tonnen Teile kommissioniert. Die Komponenten werden in der kathodischen Elektrotauchlackierung des Unternehmens pulverbeschichtet und lackiert. Anschließend werden die Maschinen Schritt für Schritt an Montagebändern zusammengebaut. Nach Abschluss der Endmontage und Funktionsprüfung werden die Maschinen für den Versand vorbereitet.
Neben den Montagelinien befinden sich Anlieferungsflächen für die Intralogistik. Unter anderem nutzen die Arbeiter Hallenkräne, um angelieferte Waren aus dem Lager und der Lackiererei zur Montage zu transportieren. Kräne spielen auch am Fließband eine Rolle und ermöglichen es den Arbeitern, Unterbaugruppen präzise, effizient und sicher an Maschinen zu installieren.
Am Ende der Produktionslinie helfen Universalkrane bei der Endmontage. Je nach Typ und Größe der Maschine müssen möglicherweise sperrige und schwere Komponenten am Ende der Linie installiert werden. In der Versandanlage helfen Kräne beim Verladen der Maschinen auf LKWs.
Sämtliche Krane für das Montagewerk Monswiller wurden von der Demag Cranes & Components GmbH geliefert. Konkret stellte Demag neun V-Trägerlaufkrane ZVKE mit einer Einzeltragfähigkeit von 20 Tonnen und 120 Kettenzüge DC-Pro zur Verfügung. Über der Werkshalle wurden rund 3,2 Kilometer Gleise verlegt, wodurch ein Netzwerk entstand, das die neuen Montagelinien komplett umspannt.
Auf einer Fläche von 100 Metern Länge und 25 Metern Breite bewegen Arbeiter Maschinenteile mit KBK-Einträger- und Zweiträgerkranen über Kopf vom Logistikbereich zu den Montageplätzen. Bei der Planung der Anlage achteten die Ingenieure darauf, flächendeckend KBK-Systeme zu installieren, um sicherzustellen, dass diese bei jedem Schritt unterstützend zur Verfügung stehen.
Zum Heben und Senken von Teilen werden Kettenzüge vom Typ DC-Pro eingesetzt. Diese Einheiten verfügen über Tragfähigkeiten von bis zu 1.000 Kilogramm bei manueller Bewegung und bis zu 2.000 Kilogramm bei elektrischer Bewegung. Mit beiden Antriebsarten lassen sich Bauteile problemlos bewegen. Gelenkverbindungen zwischen Kranträgern und Laufkatzen sorgen für eine reibungslose Übergabe der Baugruppen von einer Montagestation an das Maschinengestell. Die teilweise variablen und niedrigen Geschwindigkeiten der Kettenzüge DC-Pro helfen Kranführern dabei, Baugruppen einfach und präzise zu positionieren.
Die Kompatibilität der Demag-Komponenten untereinander sorgt dafür, dass KUHN einige vorhandene Kettenzüge in der neuen Anlage wiederverwenden konnte. Allerdings profitieren Monteure von den Vorteilen der neueren DC-Pro-Hebezeuge. Durch den variablen Geschwindigkeitsbetrieb können Bauteile präzise positioniert werden. Mit Tragfähigkeiten von 500 bis 2.000 Kilogramm und einem Standardhakenweg von 5 Metern sind die Hebezeuge flexibel an allen Arbeitsplätzen einsetzbar. Das ergonomische Griffdesign und das höhenverstellbare Steuerkabel für die DSC-Pendelsteuerung sorgen für optimalen Benutzerkomfort. Für alle Kräne und Hebezeuge wird die gleiche Steuerung verwendet, was die Effizienz maximiert.
„Wir setzen in Saverne auch heute noch zahlreiche Demag-Hebezeuge der älteren Generation ein und wissen daher sehr gut, wie langlebig Demag-Produkte sind“, sagt Schissele. „Kettenzüge verschiedenster Generationen sind bei uns seit Jahrzehnten täglich im Einsatz und alle funktionieren weiterhin einwandfrei. Als unsere Mitarbeiter uns mitteilten, dass variable Hubgeschwindigkeiten für ihre Arbeit nützlich sein würden, haben wir die Hebezeuge mit Geräten der neuen DC-Generation aufgerüstet.“
Der Kettenzug DC-Pro verfügt über Getriebe, Rutschkupplung und Bremse, die bis zu 10 Jahre wartungsfrei sind. Die Hebezeuge verfügen über eine automatische Abschaltung und Bremsung bei Steuerungsausfall. Darüber hinaus entsprechen die sicherheitsrelevanten Funktionen des Hebezeugs mindestens dem Performance Level C und der Kategorie 2 gemäß EN ISO 13849-1.
Die neun ZVKE-Zweiträgerlaufkrane mit V-Träger bieten höchste Betriebssicherheit und Effizienz. Die Membrangelenke der V-förmigen Kranträgerkonstruktion lassen Licht durch. Durch den reduzierten Materialeinsatz weist der innovative Kranträger ein geringeres Eigengewicht auf, was sich positiv auf die Gebäudestruktur auswirkt. Der Laufkran überspannt einen Bereich von 10,4 bis 28,3 Metern.
„Ich habe den Kran zum ersten Mal bei einem anderen Kunden gesehen und muss sagen, dass ich sofort beeindruckt war. „Der Kranträger ist fast unsichtbar, da er so viel Licht durchlässt und dadurch auch der Eindruck entsteht, dass der Kran sehr leicht ist“, sagt Schissele.
Da alle Kräne über eine Tragfähigkeit von 20 Tonnen verfügen, ist KUHN künftig in der Lage, größere und schwerere Landmaschinen zur Endmontage und zum Versandbereich zu transportieren. Am Ende der Produktionslinie unterstützen fünf Kräne die letzten Montageschritte und ermöglichen das Zusammenfügen vormontierter und deutlich schwererer Bauteile.
Weitere vier ZVKE-Einheiten sind im neu errichteten Versandbereich im Einsatz, wo sie Pakete mit fertigen Bauteilen und Landmaschinen auf LKWs verladen, um diese von Monswiller aus an Kunden in aller Welt zu versenden.
Ein modularer Seilzug DMR von Demag ermöglicht die Integration mechanischer und elektrischer Verbesserungen. Die Frequenzumrichtersteuerung der Kräne spielt eine wichtige Rolle in puncto Komfort und Bequemlichkeit und ermöglicht es den Bedienern im Versandbereich, Paletten mit Landmaschinenkomponenten oder sogar ganze Landmaschinen präzise aufzunehmen und zu bewegen. Kräne können sich mit variablen Geschwindigkeiten in Bewegung setzen und beschleunigen, so dass Bediener die Lang-, Quer- und Hubbewegungen präzise steuern und sich darauf konzentrieren können, den Laderaum im LKW optimal auszunutzen.
Bei allen neun Kranen überwacht und gewährleistet das intelligente SafeControl-System jederzeit einen sicheren Betrieb. Die zweistufige Abschaltung verhindert, dass der Kran und die Katze mit den Endanschlägen kollidieren. Beim Erreichen des ersten Endschalters wird von der Lang- oder Querfahrgeschwindigkeit auf Schleichfahrt umgeschaltet. Sobald der zweite Endschalter erreicht ist, wird der Lang- oder Katzfahrantrieb abgeschaltet und die Fahrbewegung sanft abgebremst. Das Schwanken der Last wird durch eine Kombination aus stufenloser Steuerung und Endschaltern verhindert, sodass sichergestellt wird, dass die Last keinen Schaden erleidet und auch keine Schäden an LKWs oder deren Umgebung entstehen. Kranführer profitieren von der elektronischen Assistenz und der Kran bietet Hilfe und Schutz bei unvorhersehbaren Situationen.
Zwei der ZVKE-Einheiten sind auf einer Kranbahn im neuen Produktionsbereich im Einsatz. Um Kollisionen zu verhindern, kommt ein optisches Kran-Antikollisionssystem zum Einsatz: Doppelte Lasersensoren messen redundant den Abstand zwischen den entsprechenden Kränen auf der Landebahn und bei Überschreitung zuvor definierter Mindestannäherungsabstände wird der entsprechende Kran in zwei Stufen sicher abgeschaltet. In der ersten Stufe kann der Kran nur mit langsamer Geschwindigkeit bewegt werden. In der zweiten Stufe wird der Kran sicher abgeschaltet. Dieses Konzept der unabhängigen Sicherheitsabschaltung mit zweikanaliger Hardware entspricht der Sicherheitskategorie 3 der Norm EN 13849-1.
Mit dem Demag StatusBoard am Kranträger hat der Bediener jederzeit das Gewicht der Last am Haken im Blick. Darüber hinaus zeigt das StatusBoard den aktuellen Betriebsstatus jedes Krans in Echtzeit an. Hierzu zählen beispielsweise Zuladung, Gesamtlast, Überladung, Serviceinformationen oder die aktivierten Assistenz- und Komfortfunktionen des SafeControl-Systems.
Der modulare KBK-Kranbaukasten ermöglicht es KUHN, an jedem Arbeitsplatz individuelle Hebe- und Positionierungssysteme zu erstellen. Zudem ist eine jederzeitige Erweiterung der Kräne möglich.
„Einige unserer Krane bauen wir 30 bis 40 Mal im Jahr an einzelnen Produktionslinien aus und wieder ein, um sie beispielsweise in eine andere Richtung bewegen zu können“, sagt Schissele. „Außerdem ist das KBK-System hier in Monswiller so aufgebaut, dass es eine möglichst große Fläche abdeckt. Insgesamt lässt sich für uns jedoch nicht im Voraus sagen, ob ein Fließband beispielsweise acht oder zehn Tage lang gleich bleibt. Tatsächlich können sich Anforderungen sogar täglich ändern. Vor zwanzig Jahren montierten wir 1.000 Maschinen auf einer Linie, heute sind es 80, 60, 50, manchmal sogar nur 40 Maschinen. Die Losgrößen werden immer kleiner und das erfordert eine hohe Flexibilität unserer Anlagen. Das gilt natürlich auch für die Kranbahnen.“
Kranbahnen sowie Säulen- und Wandschwenkkrane können Bauteile über das gesamte Gelände transportieren. KBK-Varianten aus Stahl und Aluminium sind für unterschiedliche Anforderungen gleichermaßen geeignet und kombinierbar.
Weitere Informationen zu Kränen und Hebezeugen finden Sie unter https://www.demagcranes.com/.
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Weitere Informationen zu Kränen finden Sie unter www.assemblymag.com, wo Sie die folgenden Artikel lesen können:
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Christoph Kreutzenbeck // Senior Manager Global Marketing // Demag Cranes & Components GmbH // Köln, Deutschland
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